Gute Nachrichten und Herausforderung – Trendreport Ernährung 2023

Es gibt auch gute Nachrichten! Unsere Ernährung ist im Wandel – auf welche Weise, beschreibt der Trendreport 2023. Viele Menschen machen sich Gedanken und werden kreativ, wenn es um  Essen und Trinken geht. Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss schließen sich nicht aus. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher essen weniger Fleisch als früher, genießen es aber weiterhin zu besonderen Anlässen und achten dabei auf gute Qualität. So ähnlich haben es unsere Vorfahren auch schon gemacht – wie auch das Vorkochen, das heute als „Meal Prepping“ daherkommt. Statt strenge Regeln oder Diäten zu befolgen, liegt die personalisierte Ernährung im Trend: Was tut mir, meinem Körper gut und passt zu meinem Alltag? Die perfekte Ernährung für alle gibt es nicht, und vor allem Frauen, die sich in der Vergangenheit oft sehr unter Druck setzten/setzen ließen, üben einen entspannteren Umgang mit Essen. Gut so! Zunehmend wird der Darm als wichtige Einflussgröße für Gesundheit und Wohlbefinden wahrgenommen, was unter anderem fermentierten Produkten neuen Auftrieb gibt.

Ganz ohne schlechte Nachrichten kommt der Trendreport Ernährung 2023 aber nicht aus, wie im Kapitel „Waffen statt Weizen – Wie der Ukraine-Krieg unsere Ernährung beeinflusst“ zu lesen ist. Der Krieg macht sich bei uns vor allem in Form stark steigender Preise und anhand von Engpässen bei einzelnen Lebensmitteln bemerkbar. Das trifft besonders Menschen/Familien mit niedrigem Einkommen und führt dazu, dass diese Speis und Trank oft ausschließlich nach dem Kriterium „preiswert“ zusammenstellen (müssen), obwohl sie sich vor der Inflation gesünder und nachhaltiger ernährt haben. Das ist ein Rückschritt und eine große Herausforderung, die wir bei aller Freude über die positiven Trends gut im Blick haben müssen. Fachleute befürchten zunehmende Fehl- und Mangelernährung in Teilen der Bevölkerung. Hier sehe ich vor allem die Politik in der Pflicht, aber auch die Gesellschaft: Familienangehörige, Nachbarn, Freunde. Wer Lebensmittel guter Qualität übrig oder von etwas zu viel hat (zum Beispiel aus dem eigenen Garten, oder weil zu viel eingekauft), kann in der Nachbarschaft oder über diverse Plattformen im Internet dafür sorgen, dass jemand anders davon profitiert und reduziert zugleich Lebensmittelabfälle. Achtsamkeit anderen Menschen gegenüber könnte die wichtigste Tugend (kein „Trend“!) der Zukunft werden, von der zugleich Natur und Umwelt profitieren.

Zum Weiterlesen:

Die Zukunft ist flexitarisch: Die 10 TOP Ernährungstrends 2023

Tipps und Infos zum Lebensmitteleinkauf bei steigenden Preisen:

Infos der Verbraucherzentrale

Infos vom Bundeszentrum für Ernährung

 

© Tabea Mathern

 

 

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